Zu einem Großeinsatz im Wildauer Wildorado sind am Montagnachmittag mehrere Feuerwehren aus dem Landkreis Dahme-Spreewald ausgerückt. Die Warnanlage hatte das Überschreiten eines möglichen Chlorgas-Austrittes in dem Sportbetrieb an der Jahnstraße in Wildau angezeigt. Ohne Zutun des Betreibers löste die Anlage einen Notfallalarm aus.
Alarmiert worden waren 51 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Wildau, Zeesen, Niederlehme, Zernsdorf mit Kablow, Königs Wusterhausen, Schulzendorf, Bestensee und Zeuthen mit dem Löschzug Zeuthen. Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister des Landkreises Dahme-Spreewald, Andreas Ziesemer, war im Einsatz.
Unter Atemschutz ging ein Erkundungsteam in den technischen Bereich des Wildorados und prüfte mit eigener Messtechnik eine mögliche Luftkonzentration. Die Messung ergab jedoch keine Verunreinigung der Luft. Zwischenzeitlich wurden die Badegäste außerhalb des Hauses von Kameraden der Feuerwehr versorgt. Sie hatten aufgrund des Alarms den Badebereich verlassen und sich nach draußen begeben. Einige der Badegäste erhielten Wärmedecken. „Chlorgas ist, wird es direkt eingeatmet, bereits in sehr kleinen Mengen für die Atemwege schädlich, es reizt die Schleimhäute“, sagt Alexander Trenn, Fachberater Gefahrstofflagen des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg. „Bei Kontakt sind kontaminierte Stellen sofort mit viel Wasser zu spülen“, so Trenn weiter.
Für die Feuerwehr war der Einsatz nach Feststellen der Luftreinheit noch nicht beendet. Die Ursache für den Alarm musste gefunden werden. Die Messfühler hatten im für die Besucher ungefährlichen Abflussbereich leicht erhöhte Werte von Chlorgas, das zur Desinfektion dem Badewasser zugesetzt wird, ermittelt. Das sei, so die Feuerwehrexperten, nicht ungewöhnlich, denn in den oft sehr komplexen Anlagen kann schon mal eine Dichtung undicht werden.
Nach etwa einer Stunde übergab die Feuerwehr den Einsatzbereich an den Eigentümer, der zwischenzeitlich seine Techniker beauftragt hatte. Für die Badegäste war es eine wenn auch kurze Abwechslung, denn der Kontakt zu den Einsatzkräften zeigte, dass sich der Betreiber schon um eine hohe technische Sicherheit kümmert. Der Badebetrieb konnte nach Ende des Einsatzes wieder ungehindert aufgenommen werden.